Pressemitteilung vom 08.05.2008

"Wie eine Sonnenuhr bei Regen"

„Wie eine Sonnenuhr bei Regen“

Betriebskostenspiegel des Mieterbundes ist unbrauchbar

Der heute vom Hessischen Mieterbund herausgebene „Betriebskostenspiegel“ ist nach Auffassung von Haus & Grund Hessen ein untaugliches Instrument, um die Betriebskosten des Wohnens vergleichbar darzustellen.

„Die Ergebnisse bieten weder Mietern noch Vermietern mehr Transparenz“, stellt Günther Belz, Vorsitzender der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus & Grund Hessen klar.

Dieser Umstand ist bereits auf die Tatsache zurückzuführen, dass nur eine geringe Zahl von Datensätzen in die Berechnung einbezogen wurden. Eine flächendeckende Erfassung und Ermittlung der durchschnittlichen Nebenkosten pro Quadratmeter ist so kaum möglich.

Zunächst ist zu berücksichtigen, dass die Mehrzahl der nach Betriebskostenrecht umlegbaren Nebenkosten dem Verbrauch unterworfen ist, so dass ein pauschaler Durchschnittswert an Nebenkosten pro Quadratmeter nicht ermittelt werden kann. „Das individuelle Nutzerverhalten lässt sich nunmal nicht kalkulieren“, gibt Belz zu bedenken. Je stärker der Gas- und Ölpreis steigt, desto mehr Mieter drehen das Heizkörperventil auf niedrigere Stufe, um Heizkosten zu sparen. Andere Mieter hingegen ändern ihr Nutzerverhalten wiederum nicht. So können die Kosten je nach Mieter in gleich gearteten Wohnungen im gleichen Gebäude um den Faktor 6 bis 8 voneinander differieren.

Auch haben Vermieter keinen Einfluss auf die meisten Nebenkosten. Bei der Grundsteuer differieren die Hebesätze von Gemeinde zu Gemeinde. Gleiches gilt für die Kubikmeterpreise bei Wasser und Abwasser. Die vom Mieterbund immer kritisierten hohen Schornsteinfegergebühren in Hessen werden vom Wirtschafts-ministerium durch Verordnung festgelegt.

Weiterhin verfügen nicht alle Wohnungen über die gleichen Nebenkosten. Für manche Mieterhaushalte entstehen zusätzliche Hausmeister- oder Aufzugskosten, in anderen wiederum nicht. Dabei spielt es eine nicht unerhebliche Rolle, wieviele Haushalte in einem Gebäude und auf einer Etage bestehen. Mit steigender Anzahl der Wohnungen pro Etage sinken die Fahrstuhlkosten für jede einzelne Wohnung. Die Kosten für Beleuchtung und Allgemeinstrom differieren je nach Größe des Gebäudes und Notwendigkeit der Ausleuchtung sowie Inanspruchnahme durch die Mieter.

„Bei den Sach- und Haftpflichtversicherungen gibt es viele unterschiedliche Gebäudegegebenheiten und unterschiedliche Tarifeinschlüsse, so dass hierbei immer Äpfel mit Birnen verglichen werden“, weist Belz hin.

„Wenn der Deutsche Mieterbund ansonsten immer wieder behauptet, jede zweite Betriebskostenabrechnung sei falsch, dann müsste nach den Regeln formaler Aussagenlogik auch dieser Betriebskostenspiegel falsch sein“, so der Vorsitzende weiter.

Bei dem vorgelegten Betriebskostenspiegel handelt es sich somit lediglich um eine Sammlung von Einzelbeispielen, die nicht verallgemeinerungsfähig ist. „Dieser Betriebskostenspiegel hat folglich so viel Aussagekraft, wie eine Sonnenuhr bei Regen“, so Belz abschließend.

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